Senden Sie uns Ihren Erfahrungsbericht, wenn Sie ehemalige*r oder auch aktuelle*r Stipendiat*in sind!
- Naomi Wachs | USA
BUKA-Stipendiatin 2015/2016
Das BUKA-Stipendium war für mich sowohl aus persönlicher als auch aus beruflicher Sicht eine lebensverändernde Chance, wie auch eine der wirkungsvollsten und einflussreichsten Zeiten in meinem Leben. Ich konnte mehr über mein Arbeitsgebiet lernen und meine beruflichen Ziele klären sowie dauerhafte Verbindungen und Beziehungen in Deutschland aufbauen. Das Leben in einer neuen Kultur, das Erlernen einer neuen Sprache, aber auch die tiefen und bedeutungsvollen Freundschaften, die ich mit den anderen Stipendiat*innen geschlossen habe, und das Kennenlernen ihrer Kultur, Weltanschauung und ihres Selbstverständnisses haben mein Selbstverständnis als Weltbürgerin erweitert. Ich pflege enge Beziehungen zu meinem Gastgeber sowie den anderen Stipendiat*innen aus meinem Jahr und den folgenden Jahren, habe sie in ihren Heimatländern besucht, und wir sind alle als Menschen durch die Erfahrung, ein BUKA zu sein, sowie unsere Beziehungen gewachsen.
- Mpumelelo Phungula | Südafrika
BUKA-Stipendiat 2022/2023 | AWO Kreisverband Berlin-Mitte e.V. | Berlin
Dringendes Plädoyer für die Fortführung des Bundeskanzler-Stipendiums
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Generalsekretär, verehrte Mitglieder der Alexander von Humboldt-Stiftung,
ich schreibe diesen Brief mit tiefer Dankbarkeit für die transformativen Erfahrungen, die mir während des Bundeskanzler-Stipendiums zuteil wurden, und mit der inbrünstigen Bitte, die Entscheidung, dieses wertvolle Programm einzustellen, zu überdenken.
Als Teilnehmer der ersten südafrikanischen Stipendiat*innengruppe war das Stipendium für mich mehr als nur eine akademische Chance; es wurde zu einer lebensverändernden Erfahrung, die meinen Horizont erweiterte, meine Fähigkeiten bereicherte und dauerhafte Verbindungen schuf. Die Entscheidung, dieses Programm einzustellen, ist enttäuschend, wenn man bedenkt, welch weitreichende Auswirkungen es auf die Förderung der globalen Zusammenarbeit und Verständigung hat.
Einer der wichtigsten Höhepunkte meines Stipendienjahres war die von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderte selbstorganisierte Initiative „Social Justice Indaba“. Diese Initiative war ein Beispiel für die soziale Verantwortlichkeit des Stipendiums und bot eine Plattform für einen sinnvollen Diskurs über zentrale globale Themen. Die Indaba bereicherte nicht nur mein Verständnis, sondern diente auch als Leuchtturm für das Ethos des Stipendiums in der Praxis.
Darüber hinaus zeichnet sich die BUKA-Studienreise nach Bremerhaven als ein tiefgreifender Moment der Aufklärung aus. Der Besuch des Deutschen Auswandererhauses verlieh meiner Forschung über Migrationpolitik eine historische Tiefe, indem ich ergreifende Parallelen zwischen der historischen europäischen Migration und den aktuellen Herausforderungen für Afrikaner*innen erkennen konnte. Diese Erfahrung hat nicht nur mein Verständnis vertieft, sondern auch die Bedeutung des von mir gewählten Forschungsgebiets bestätigt.
Mein Forschungsprojekt zum Thema Migrationspolitik in Verbindung mit einem einwöchigen Workshop über queere Flüchtlinge in Polen und verschiedenen Aktivitäten im Rahmen der Studienreise waren durch den immersiven und fördernden Ansatz des Stipendiums möglich. Das Leben in Berlin, das Durchqueren verschiedener kultureller Landschaften und der Austausch mit Expert*innen auf diesem Gebiet wurden zum Sinnbild für den vielseitigen kulturellen Austausch, der meine Zeit in Deutschland prägte.
Darüber hinaus vermittelte mir meine Forschungserfahrung in Deutschland ein umfassendes Verständnis für die Funktionsweise der Europäischen Union. Dieser Einblick ist für meine zukünftigen Bestrebungen von größter Bedeutung, da ich mich als Experte für das afrikanische kontinentale Freihandelsabkommen positioniere, um die Vereinigung des afrikanischen Kontinents zu einem einheitlichen Markt zu erleichtern.
Ich bitte Sie inständig, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken und den bleibenden Wert des Bundeskanzler-Stipendiums anzuerkennen. Der Nutzen geht über die einzelnen Teilnehmer*innen hinaus und trägt zu einer stärker vernetzten und verständnisvollen Welt bei. Als ehemaliger Stipendiat kann ich den tiefgreifenden Einfluss dieses Stipendiums bezeugen, und ich glaube, dass seine Fortführung für die Bereicherung künftiger Generationen und die Stärkung der globalen Beziehungen von entscheidender Bedeutung ist.
Ich danke Ihnen für die Berücksichtigung meiner aufrichtigen Bitte. Ich bleibe zuversichtlich, dass wir gemeinsam einen Weg finden werden, das Bundeskanzler-Stipendium wieder einzuführen und die Tradition der internationalen Zusammenarbeit und Verständigung weiter zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen,
Mpumelelo Phungula
Bundeskanzler-Stipendiat, Jahrgang 2022-2023 - Joanna Gubman | USA
BUKA-Stipendiatin 2011/2012 | Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) | Berlin
Mein BUKA-Stipendium war für mich lebensverändernd und hat sich auch über meine persönlichen Erfahrungen hinaus ausgezahlt. Während meines Stipendiums 2011-2012 beim Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hatte ich die Ehre, meine Arbeit auf der internationalen Greenbuild-Konferenz des US Green Building Council sowie auf der EU-weiten PVSEC-Konferenz zum Thema Solarenergie zu präsentieren (wozu ich auch einen Beitrag veröffentlicht habe). Außerdem hielt ich Vorträge vor Mitarbeiter*innen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Deutschland und der California Public Utilities Commission und arbeitete gemeinsam mit der Deutschen Bank an einem Bericht.
Ich habe auch zwei Folgestipendien erhalten. Beim ersten war das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung im Jahr 2016 meine Gastinstitution. Meine Mitautor*innen und ich haben einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht, Transportation Electrification Policy in California and Germany: https://joannagubman.com/2016EVStudy.pdf. Beim zweiten Folgestipendium im Jahr 2019 war Agora Verkehrswende meine Gastinstitution. Meine Mitautoren und ich veröffentlichten die erste umfassende deutschsprachige Studie über die Nachhaltigkeit von E-Scootern, ihre Auswirkungen auf Städte und die besten politischen Praktiken in diesem Zusammenhang: https://www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen/e-tretroller-im-stadtverkehr/ (Deutsch) und https://www.agora-verkehrswende.de/en/publications/shared-e-scooters-paving-the-road-ahead/ (Englisch). Beide Berichte sind seitdem von der Industrie und der Forschung weltweit genutzt worden.
Zu den weiteren Kooperationen gehörte der Empfang einer hochrangigen Delegation von baden-württembergischen Umweltpolitiker*innen bei meiner Arbeitgeberin, der California Public Utilities Commission, für eine Präsentation im Rahmen des Global Climate Action Summit 2018. Außerdem vermittle ich regelmäßig transatlantische Kontakte im Bereich der Nachhaltigkeit, sei es für deutsche Fachleute, die zu Besuch sind, oder für Kalifornier*innen, die nach Deutschland ziehen. Da Kalifornien und Deutschland geografisch so weit voneinander entfernt sind, gibt es trotz zahlreicher formeller Partnerschaften nur wenige transatlantische Verbindungen. Meine Präsenz als Brücke unterstützt Dutzende von anderen beim Informationsaustausch und bei der Verbreitung bewährter Praktiken, und das tue ich völlig freiwillig und in meiner Freizeit aufgrund der Erfahrungen und Verbindungen, die ich während meiner drei Stipendien in Deutschland aufgebaut habe. Dies ist sicherlich eine der billigsten und kooperativsten Formen der Diplomatie, die es gibt – daher bin ich zutiefst enttäuscht über die Behauptung, es seien nicht genug Mittel für dieses Programm vorhanden.
- Heidi Obermeyer | USA
BUKA-Stipendiatin 2017/2018 | Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP e. V.) | Berlin
Ich bin vielleicht der vorhersehbarste Teilnehmer des BUKA-Programms – eine Amerikanerin, die in der Außenpolitik mit deutschen Wurzeln arbeitet – und dennoch war es eine umfassende Lernerfahrung. Mein BUKA-Jahr war nicht nur beruflich unglaublich bereichernd, sondern gab mir auch die Möglichkeit, noch engere Beziehungen zu deutschen Verwandten aufzubauen, mit denen ich vor meiner Ankunft in Deutschland relativ wenig Zeit verbracht hatte. Mein Großvater wanderte 1947 in die Vereinigten Staaten ein, nachdem er einen Großteil des Krieges im Versteck verbracht hatte und vor den Nazis auf der Flucht war, weil seine Mutter (meine Urgroßmutter) Jüdin war. Es war für mich von außerordentlicher Bedeutung, nach Deutschland zurückzukehren und mein Verständnis für diesen Teil meiner Familiengeschichte zu erweitern, einschließlich eines sehr emotionalen und beeindruckenden Besuchs in Buchenwald mit unserer BUKA-Gruppe. Aufgrund meiner Erfahrungen in Deutschland war ich später in der Lage, Nachforschungen über meine Familie anzustellen, die mir halfen, Informationen darüber zu finden, was mit vielen meiner jüdischen Verwandten während der NS-Zeit geschah. Es war zwar tragisch zu erfahren, dass viele von ihnen in Auschwitz umkamen, aber es war auch bedeutungsvoll zu entdecken, dass sie nur ein paar Blocks von dem Ort entfernt lebten, an dem meine Cousins jetzt in Berlin wohnen. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich dazu beitragen kann, die Erinnerung an sie wach zu halten.
Neben der Stärkung meiner familiären Bindungen und all den wertvollen Berufserfahrungen, die ich im Rahmen des Programms sammeln konnte, hatte ich auch die Möglichkeit, im Rahmen des von der US-Botschaft durchgeführten MeetUS-Programms deutsche Schulen zu besuchen und mit deutschen Schülern – von denen viele noch nie zuvor einen Amerikaner getroffen hatten – über das Studium im Ausland, das Leben in den Vereinigten Staaten und das Erlernen der englischen Sprache zu sprechen. (Mein Foto unten stammt von einem schönen Besuch an einer Schule in Bad Saarow, etwas außerhalb von Berlin). Ich hatte während meines BUKA-Jahres eine wunderbare Zeit, in der ich Deutsche aus ganz Deutschland kennen gelernt habe, und ich wäre sehr traurig, wenn das wunderbare Programm, das diese Verbindungen ermöglicht hat, verschwinden würde.
- Nathalia Sautchuk Patricio | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2020/2021 | Centre for Global Cooperation Research – Universität Duisburg-Essen | Duisburg
Ich war Bundeskanzler-Stipendiatin im Jahrgang 2020/2021 und dieses Stipendium gab mir die Möglichkeit, meine eigene Forschung im Bereich der Internet-Governance zu entwickeln, einem Bereich, der intensive internationale Zusammenarbeit erfordert. Ich konnte dazu beitragen, Multistakeholder-Dialoge zwischen Brasilien und Europa, insbesondere mit Deutschland, zu etablieren, die bis heute Früchte tragen. Außerdem habe ich zu Beginn meines Stipendiums Kontakte zur brasilianischen Botschaft in Berlin geknüpft und zusammen mit anderen brasilianischen Forscher*innen in Deutschland das Apoena-Netzwerk gegründet, das die Zusammenarbeit zwischen Brasilien und Deutschland im Bereich Forschung und Entwicklung fördern soll.
Dieses Stipendienprogramm ist ein sehr gutes Beispiel für Wissenschaftsdiplomatie, denn es bietet die Möglichkeit, die wissenschaftliche und innovative Zusammenarbeit zwischen Deutschland und anderen Ländern, insbesondere Brasilien, zu stärken. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien wird durch die Einstellung dieses Stipendiums sicherlich sehr stark beeinträchtigt. Ich bin mir sicher, dass das Stipendium für mich einen großen beruflichen Vorteil geschaffen hat, wodurch meine Karriere seither ein höheres Niveau erreicht hat. Abschließend möchte ich das Privileg hervorheben, Teil dieses angesehenen Netzwerks von Humboldtianer*innen zu sein, das mir Zugang zu guten beruflichen Möglichkeiten und Kontakten verschafft hat, die ich ohne diese Unterstützung kaum gehabt hätte.
- Christopher Moore | USA
BUKA-Stipendiat 2013/2014 | Ecologic Institut | Berlin
Das Bundeskanzler-Stipendienprogramm hat meine Karriere verändert und eine lebenslange Verbindung zwischen meiner Familie und Deutschland geschaffen. Dank des durch das Programm aufgebauten Netzwerks habe ich meine jetzige Stelle erlangt bei der California Public Utilities Commission, einer führenden Behörde für Klimapolitik. Das Fachwissen und die Kenntnisse, die ich während meines BUKA-Jahres erworben habe, fließen weiterhin in meine Arbeit ein und verbessern sie. Ich stehe auch weiterhin in Kontakt mit Expert*innen innerhalb und außerhalb Deutschlands, die ich während des Stipendiums kennengelernt habe. Unser Aufenthalt in Deutschland hat auch meiner Frau zu einer Stelle bei der Mozilla Foundation im Bereich Internet Health verholfen. Sie arbeitet mit einem in Berlin ansässigen Team zusammen und reist häufig nach Berlin.
Ich verstehe Deutschland auf eine Art und Weise, wie ich es ohne dieses Programm nie getan hätte, und ich trete mit Deutschen in Kontakt, wo immer ich auch hingehe. Ich hoffe aufrichtig, dass Verbindungen zwischen unseren Ländern durch die Beibehaltung des BUKA-Programms weiterhin aufgebaut werden können.
- Rafael Gontijo | Brasilien
BUKA-Stipendiat 2018/2019 | Ludwig-Maximilans-Universität München | München
Als Programm für zukünftige Führungskräfte hat mit das Bundeskanzler-Stipendium ermöglicht, wichtige berufliche Kontakte in den Bereichen internationale Beziehungen und Politikwissenschaft zu knüpfen.
- Tali Padan | USA
BUKA-Stipendiatin 2008/2009 | Alice Salomon Hochschule | Berlin
Das Projekt, an dem ich während meiner Zeit als Bundeskanzler-Stipendiatin gearbeitet habe, befasste sich mit einem Lehrplan für Konfliktmanagement zur Förderung des interkulturellen Bewusstseins. Seitdem bin ich nach Dänemark gezogen und habe diese Initiative weiterentwickelt, indem ich eine Organisation namens Mellem Education gegründet habe. Mellem Education bietet Workshops zur „Umwandlung von Spannung in Reflexion“ an, um der zunehmenden Polarisierung entgegenzuwirken, die sich aus den unterschiedlichen Perspektiven ergibt. Ich habe mit verschiedenen Organisationen, Unternehmen und Schulen zusammengearbeitet, darunter auch mit einer interreligiösen Initiative zwischen Muslim*innen und Juden*Jüdinnen in Dänemark; in diesen Tagen der Spaltung sind die Früchte dieser Arbeit besonders wichtig. Diese Arbeit wäre ohne meine BUKA-Erfahrung nicht möglich gewesen, denn während des Programms habe ich nicht nur die kulturelle Verbindung mit US-Amerikaner*innen, Russ*innen und Chines*innen erlebt, sondern auch die Ressourcen erhalten, um Angebote zur Überbrückung von Gemeinschaften durch intensive Arbeit an Konflikten und Spannungen zu entwickeln. Es wäre eine Schande, künftigen Generationen, die ähnliche Initiativen zur interkulturellen Verständigung und Sensibilisierung durchführen wollen, solche Möglichkeiten zu verbauen. Diese Art von Programmen, auch wenn sie nur als „Spaß“ erscheinen können, pflanzen in Wirklichkeit enorm wichtige Samen der Verbindung, die einen Unterschied in der globalen Zusammenarbeit und im Verständnis für „den Anderen“ machen. Sie sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Ich unterstütze nachdrücklich die Wiedereinführung des Bundeskanzler-Stipendium und die Ermöglichung einer sinnvollen Verbindung zwischen den Kulturen.
- Erin Taylor | USA
BUKA-Stipendiatin 2005/2006 | KAS, SWP und FE | Berlin
Achtzehn Jahre nach meinem BUKA-Jahr denke ich immer noch fast jeden Monat an mein Stipendienjahr – an meine Forschung, an die Menschen, die ich getroffen habe, und an die Dinge, die ich gelernt habe. Beruflich gesehen war das Bundeskanzler-Stipendium eine Anerkennung, die mir geholfen hat, Stellen beim Britischen Konsulat in New York, bei der Carnegie Endowment for International Peace und beim Berkley Center for Religion Peace and World Affairs der Georgetown University zu bekommen. Persönlich hat das Stipendium meinen Horizont erweitert und bei mir eine lebenslange Liebe und Wertschätzung für Deutschland hinterlassen.
Ich denke oft daran zurück, was man uns im Auswärtigen Amt während unserer Studienreise 2006 gesagt hat: „Auswärtige Kulturpolitik ist eine Investition in die Zukunft, ohne zu wissen, was die Zukunft ist.“ Als Kommunikationsleiterin einer gemeinnützigen Organisation, die Einwanderern und Flüchtlingen hilft, und in Zeiten knapper Kassen weiß ich, dass es schwer ist, etwas zu erhalten, was man nicht quantifizieren kann. Aber Sie sollen wissen, dass dieses Stipendium wichtig ist. Es ist jedes Mal von Bedeutung, wenn ich an mein Forschungsprojekt zurückdenke und überlege, ob die Arbeit, die ich jetzt mache, Kommunikation/öffentliche Diplomatie oder Propaganda ist. Es ist jedes Mal von Bedeutung, wenn ich ein tieferes Verständnis des russisch-ukrainischen Krieges habe, weil ich mit 10 russischen Wissenschaftler*innen in Austausch war. Es ist jedes Mal von Bedeutung, wenn jemand eine stereotype Bemerkung über Deutsche macht, weil ich in der Lage bin, eine umfassendere Perspektive zu bieten.
Vom Krieg im Nahen Osten über die russische Invasion in der Ukraine bis hin zum Anstieg des Extremismus in unseren beiden Ländern – wir befinden uns in einer Zeit, in der wir dringend Menschen brauchen, die versuchen, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen, voneinander zu lernen und eine gemeinsame Basis zu finden. Das Bundeskanzler-Stipendium ist ein wirklich wichtiger Beitrag zu einer besseren Welt. Ich hoffe, Sie finden einen Weg, es fortzusetzen.
MfG und vielen Dank!
– Erin Taylor
- Svetlana Tvorogova | Russland
BUKA-Stipendiatin 2008/2009 | Universität Bamberg | Bamberg
Das Bundeskanzler-Stipendium hat mich gelehrt, auf einen viel breiteren Kontext aufmerksam zu sein, als ich es zuvor getan hatte. Trotz meiner Versuche, global zu denken, fehlte mir die Vielfalt der Kontexte, die mir das Stipendienprogramm bot. Die Vielfalt der Herkunft und der persönlichen Erfahrungen der Stipendiat*innen des Programms wurde durch den Kontakt mit verschiedenen Aspekten des Lebens in Deutschland noch vervielfacht. Als dreißig Stipendiaten tauschten wir ständig Ideen und Eindrücke aus und halfen uns gegenseitig, zu verstehen, was für jeden von uns wirklich wichtig ist. Ich glaube, dass diese Fähigkeit, soziale Prozesse und Phänomene aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, seit den Tagen des Stipendienprogramms zu einer meiner größten beruflichen Stärken geworden ist.
Die Bedeutung von Netzwerken war meine zweite Lektion aus dem Programm. Gemeinsam mit Bundeskanzler-Stipendiat*innen anderer Jahrgänge organisierte ich zehn Jahre nach meinem Stipendium, im Jahr 2019, ein Humboldt-Kolleg und war erneut erstaunt über die immense Expertise und das Engagement der Alumni-Gemeinschaft.
Schließlich habe ich durch das Stipendium ein ganz anderes Deutschland entdeckt: Ein Deutschland mit langfristiger Orientierung, grünem Denken und demokratischer Entscheidungsfindung. Diese Stimme Deutschlands begleitet mich seither. Ich hoffe, dass diese Stimme auch weiterhin ehrgeizige und talentierte Menschen zusammenbringen wird.
Kriege und Konflikte, die zunehmenden Erscheinungsformen des Klimawandels und die Turbulenzen der globalen digitalen Wirtschaft fordern unser tägliches Leben in vielerlei Hinsicht heraus. Als Menschheit brauchen wir neue Antworten auf die drängenden Fragen. Neue Stimmen, neue Visionen, neue Agenden müssen den bestehenden Status quo in Frage stellen. Wird Deutschland weiterhin die Vielfalt junger Führungskräfte in seinen internationalen Partnerländern fördern? Als BUKA-Alumna wage ich, das zu hoffen.
- Evgenia Nedosekina | Russland
BUKA-Stipendiatin 2020/2021 | Ableton AG | Berlin
Das Bundeskanzler-Stipendienprogramm war für mich eine lebensverändernde Periode. Als Kuratorin von Kulturveranstaltungen und selbst Musikkünstlerin hatte ich die Gelegenheit, die Musikszene einer der pulsierendsten Städte der Welt – Berlin – zu erkunden. Die Untersuchung von Themen wie Repräsentation, Vielfalt und Diskriminierung in der Musikszene gab mir Einblicke in die verschiedenen Methoden, die Kurator*innen und Programmgestalter*innen anwenden, um sichere Räume zu schaffen, marginalisierte Gemeinschaften zu unterstützen, Empathie und Inklusivität zu fördern. Solche Themen sind in Russland immer noch tabu, daher bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, dieses Wissen in deutschen Kultureinrichtungen und Organisationen zu sammeln.
Das Stipendium bot auch die Möglichkeit, unglaubliche Menschen aus anderen Teilen der Welt zu treffen und Wissen, Erfahrungen und Perspektiven auszutauschen. Es war für mich ein wichtiger Schritt, um meine Karriere voranzubringen und wertvolle berufliche Kontakte zu knüpfen, die mich zu meinem Traumjob geführt haben. Ich bin überzeugt, dass das Bundeskanzler-Stipendium für die Schaffung eines Dialogs zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Hintergründen und Fachgebieten von entscheidender Bedeutung ist. Die Streichung dieses Programms ist ein enormer Verlust für den künftigen kulturellen und wissenschaftlichen Austausch.
- Yasmin Bowers | USA
BUKA-Stipendiatin 2013/2014 | Econcept | Berlin
Das Bundeskanzler-Stipendienprogramm war für mich wirklich lebensverändernd, voller Wachstum, Perspektiven und Herausforderungen. Mein Projekt konzentrierte sich auf soziales Unternehmertum als eine Möglichkeit, das Bewusstsein für Gemeinschaft, Gesundheit und Umwelt zu schärfen. Ich wurde von einem Gastgeber unterstützt, der mich ermutigte, mich selbst herauszufordern, und arbeitete sogar mit einem Glasschmuckhersteller zusammen, der mir half, eine Schmuckkollektion aus recyceltem Glas zu entwerfen, die von der Kunst von New Orleans, LA, und Halle, Deutschland, inspiriert ist. Ich erzähle immer wieder von meinen Erfahrungen als Bundeskanzler-Stipendiatin und habe schon einige ermutigt, sich zu bewerben. Ich wünsche und hoffe wirklich, dass das Bundeskanzler-Stipendienprogramm erfolgreich bleibt.
- Terence Renaud | USA
BUKA-Stipendiat 2012/2013 | Zentrum für Zeithistorische Forschung | Potsdam
Das Bundeskanzler-Stipendium bot mir die dringend benötigte finanzielle und institutionelle Unterstützung für meine Doktorarbeit in Deutschland. Mit der Hilfe meines Gastinstituts (Zentrum für Zeithistorische Forschung-Potsdam) konnte ich mein berufliches Netzwerk ausbauen und Feldforschungen in deutschen historischen Archiven durchführen. Ohne dieses Stipendium hätte ich weder mein Studium abschließen noch meine akademische Laufbahn als Historiker fortsetzen können. Neben der Arbeit war mein Jahr als „BUKA“ sehr wichtig für die persönlichen Beziehungen, die ich zu meiner Gruppe aufgebaut habe: Nachwuchswissenschaftler*innen aus China, Russland und den Vereinigten Staaten. Das kulturelle Programm und die Studienreisen des Stipendienprogramms waren echte verbindende Erfahrungen. Wir lernten uns gegenseitig kennen, während wir ein tieferes Verständnis für die deutsche Sprache, Geschichte, Kultur und Wirtschaft entwickelten. Zehn Jahre später bin ich immer noch gut mit einigen meiner BUKA-Kolleg*innen befreundet. Bitte finanzieren Sie dieses unschätzbare Programm weiter!
- Piper Foster Wilder | USA
BUKA-Stipendiatin 2009/2010 | Ecologic Institut | Berlin
Heimat: Als ich in Deutschland ankam, um die Erfahrung zu beginnen, die mein Leben am meisten verändern sollte, fühlte ich etwas, für das ich noch kein deutsches Wort hatte: Heimat. Eine unbeschreibliche Essenz von Heimat, Komfort und Zugehörigkeit. Im Laufe der zwei Jahre, in denen ich recherchierte, reiste, eine Gemeinschaft aufbaute, die Kirche besuchte, mich verliebte, Freundschaften schloss und eine tiefe Bewunderung für die deutsche Kultur und Geschichte empfand, wurde ich zu einer lautstarken Verfechterin und Befürworterin all dessen, was es bedeutet, deutsch zu sein. Vor dem Bundeskanzler-Stipendienprogramm hatte ich viele Missverständnisse über die deutsche Kultur (die sich leider auf eine einzige kurze Periode des Nationalsozialismus beschränkten), aber ich verließ das Land mit Ehrfurcht vor deutscher Innovation, Gemeinschaft, Integration, Technik, Fortschritt und der Sprache.
Heute sind deutsche Aktivitäten nach wie vor ein wichtiger Teil meines Lebens, einschließlich der Tatsache, dass ich mein Kindergartenkind in die örtliche deutsche Immersionsschule schicke, damit sie ein Leben lang Zugang zu dem Konzept, der reichen philosophischen Geschichte und dem immensen Beitrag der Deutschen zur modernen Welt erhält.
Hätte es das Bundeskanzler-Stipendium nicht gegeben, hätte ich mich nie zu der Person entwickelt, die ich heute bin.
- Rajat Rai Handa | Indien
BUKA-Stipendiat 2019/2020 | BlackForest Solutions | Berlin
Das Bundeskanzler-Stipendium hat mir in einer sehr schwierigen Zeit buchstäblich das Leben gerettet und mir die Möglichkeit gegeben, nicht nur meine Karriere zu erweitern, sondern auch die wertvollsten beruflichen und persönlichen Kontakte zu knüpfen, die es mir wiederum ermöglicht haben, in den letzten Jahren viel Gutes zu tun und die Welt und das Leben anderer Menschen zu verändern. Dieses Programm ist zu wertvoll, um eingestellt zu werden, und ich möchte den Entscheidungsträger*innen dringend ans Herz legen, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken.
- Tingting Fan | China
BUKA-Stipendiatin 2017/2018 | Universität Göttingen | Göttingen
Das Bundeskanzler-Stipendium war für mich als junger Mensch eine transformative Erfahrung. Es bot mir die einmalige Gelegenheit, meinen Horizont erheblich zu erweitern und mit vielversprechenden Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu treten. Ungeachtet unserer unterschiedlichen Hintergründe in Bezug auf Sprache, Religion und Nationalität konnten diese jungen Menschen und ich durch unseren Austausch ein tieferes Verständnis entwickeln und Vorurteile abbauen.
Dieses Stipendium hat in mir eine tiefe Wertschätzung für Deutschland und seine Kultur geweckt, die meinen beruflichen Werdegang maßgeblich geprägt hat. Heute bin ich stolz darauf, dass ich mich als Anwältin auf die internationale Praxis spezialisiert habe und sowohl lokalen Unternehmen, die in Deutschland investieren wollen, als auch deutschen Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit im Ausland ausweiten wollen, Rechtsberatung anbiete.
Für die Zukunft wünsche ich mir, weiter dazu beizutragen, Brücken der Verständigung zwischen Deutschland und dem Land, in dem ich lebe, zu bauen. Dieses Bestreben ist meinen Erfahrungen während des Bundeskanzler-Stipendiums vollkommen zu verdanken, und ich bin entschlossen, die Arbeit zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts fortzusetzen.
- Débora Monteiro Moretti | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2018/2019 | Universität Bonn | Bonn
Dankenswerterweise und nach großen Anstrengungen habe ich in meinem Leben viele Stipendien erhalten.
Keines davon lässt sich mit dem BUKA-Stipendium vergleichen.
Ich habe mich dafür beworben, weil ich ein neues Kapitel in meinem Leben aufschlagen wollte, und ich habe es erhalten.
– Ich habe erfahren, was es bedeutet, mit Unterstützung zu forschen.
– Ich wurde jeden Tag durch Menschen und Ideen herausgefordert, die meine Welt vielfältiger, offener und bunter machten.
– Ich habe gelernt, mich gegen manche Widrigkeiten zu behaupten und zu erkennen, dass ich eine Menge erreicht habe.
Außerdem sollte alles immer eine Win-Win-Situation sein.
Die Erfahrung und der Wandel waren spannend und haben mich mit meinem jetzigen Team zusammengebracht.
Ein Spin-off der Universität München mit der Aufgabe, die Landwirtschaft klimaneutral zu stellen. Eine erstaunliche Technologie, die in Deutschland entwickelt wurde.
Ich trat dem Team im Jahr 2022 bei und wurde unter 40 anderen Kandidaten ausgewählt: Deutsche, Europäer*innen, Nicht-Europäer*innen. Und ich bin dafür verantwortlich, dieses Team voranzubringen und Meilensteine zu erreichen, die vorher nicht möglich waren.
Was hat mich von den anderen Nicht-BUKA-Kandidat*innen unterschieden? Die Fähigkeit, mich einzufügen, mich anzupassen und zuzuhören. Und natürlich das BUKA-Projekt, das unmittelbar mit Präzisionslandwirtschaft zu tun hatte.
Beim Bundeskanzler-Stipendium geht es nicht darum, schöne und vielfältige Projekte zu finanzieren. Es geht darum, für eine bessere Welt das Unwahrscheinliche möglich zu machen, insbesondere in Zeiten des Krieges.
- Ramon Luz | Brasilien
BUKA-Stipendiat 2017/2018 | Zeitpfeil | Berlin
Ich stamme aus einer ökonomisch vernachlässigten Familie aus dem ländlichen Raum in Brasilien, und das Bundeskanzler-Stipendium gab mir die Möglichkeit, mich mit hochrangigen Fachleuten auf internationaler Ebene zu messen. Es hat wörtlich mein Leben verändert, indem es mich vom Lokaljournalismus im brasilianischen Hinterland zum Drehen eines Dokumentarfilms in Berlin geführt hat. Die Vernetzungsmöglichkeiten, die das Stipendium bot, zeigten mir neue Wege auf, z. B. einen Masterabschluss in deutscher Sprache, den ich dann erworben habe. Das hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin: in der Verwaltung von Medienprojekten in Lateinamerika, die mit deutschen und europäischen Mitteln finanziert werden. Das ist eine Zukunft, die ich mir weder für mich noch für meine Familie hätte vorstellen können. Es macht mich traurig, wenn ich daran denke, dass andere wie ich eine solche besondere Chance nicht mehr haben werden.
- Ricardo Beck | Brasilien
BUKA-Stipendiat 2017/2018 | Permakultur Akademie | Berlin
Bundeskanzler-Stipendiat zu sein, war der Qualitätssprung, den ich für meine berufliche Entwicklung brauchte. Ich stamme aus einer brasilianischen Familie der unteren Mittelschicht und habe mich Umweltprojekten gewidmet, da mir die Sache am Herzen liegt. Bundeskanzler-Stipendiat zu sein, hat mir erlaubt, meinen Kopf zu heben, meine Projekte mit mehr Professionalität zu betrachten, an wichtigen Tischen zu sitzen und vor verschiedenen Zuhörer*innen zu sprechen (und gehört zu werden). Heute leite ich Projekte im Rahmen des Europäischen Fonds, bin Teil von Expert*innengruppen, die die Europäische Kommission beraten, nehme Einfluss auf die Umweltpolitik auf regionaler und nationaler Ebene und trage dazu bei, ländliche Gemeinschaften mit den digitalen Tools, die wir bei Esférico entwickeln, zu empowern.
Das Bundeskanzler-Stipendienprogramm hat mir das Selbstvertrauen und die Professionalität gegeben, die ich brauchte, um weiterzukommen.
Andere Brasilianer*innen und junge Menschen aus Schwellenländern verdienen es, diese Chance ebenfalls zu bekommen. #BUKAbleibt
- Samuel Hunter | USA
BUKA-Stipendiat 2017/2018 | Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch | Berlin
Das Bundeskanzler-Stipendium gab mir die Zeit und den Raum, um detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise der Theaterbranche in den USA und Deutschland zu gewinnen. Als Künstler suchte ich nach einer Möglichkeit, meine Arbeit zu erleichtern, aber was ich entdeckte, war ein neues, jahrelanges Projekt: die Reform der Theaterfinanzierung in Kalifornien. Ich habe meinen Reformvorschlag im American Theater Magazine veröffentlicht und arbeite seither mit meinem Vertreter daran, dort ein Repertoiresystem wie in Deutschland zu bilden. Außerdem sind die Menschen, die ich durch das Stipendienprogramm kennenlernen durfte, zu langfristigen Kooperationspartner*innen geworden. 2021 hatte ich mein deutsches Debüt als Autor in Berlin; außerdem habe ich mit deutschen Künstler*innen in LA und Chicago zusammengearbeitet. Diese Erfahrung war nichts weniger als lebensverändernd.
- Elizabeth Ponte de Freitas | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2018/2019 | KMM Institut für Kultur- und Medienmanagement/ Hochschule für Musik und Theater | Hamburg
Die Teilnahme am Bundeskanzler-Stipendienprogramm der Alexander von Humboldt-Stiftung zwischen 2018 und 2019 war ein Meilenstein auf meinem beruflichen und persönlichen Weg. Im Bereich des Kulturmanagements sind berufliche Entwicklungsmöglichkeiten im Ausland außerhalb des akademischen Kontexts sehr selten, erst recht mit dem Maß an Konsequenz, Autonomie und Vertrauen, das die Humboldt-Stiftung ihren Stipendiat*innen gewährleistet.
Somit wurde das Bundeskanzler-Stipendium zu einer einzigartigen Gelegenheit und zu einem zentralen Element meiner Entwicklung in den letzten fünf Jahren. Die Erfahrung beschränkte sich nicht nur auf das Leben im Ausland, sondern ermöglichte es mir auch, hochqualifizierte Fachleute in verschiedenen Bereichen zu treffen und meine Kenntnisse des Kultursektors in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu vertiefen. Dieses Eintauchen in die Materie führte zu meinem Projekt „Quality for Culture“ (www.qualityforculture.org), aus dem Online-Publikationen — ein Whitepaper und ein Ressourcenleitfaden in Englisch und Portugiesisch — hervorgingen, die mehr als 10.000 Mal heruntergeladen wurden und die mir neue berufliche Türen in Brasilien öffneten.
Als ich Anfang 2020 nach Brasilien zurückkehrte, war ich entschlossen, das erworbene Wissen und die Erfahrung anzuwenden, um zur Entwicklung des Kultursektors in einer für Brasilien sehr heiklen Zeit beizutragen. In den fast vier Jahren, die seither vergangen sind, habe ich als Beraterin mit verschiedenen Kultureinrichtungen in Brasilien zusammengearbeitet und war außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin des Observatoriums für Kreativwirtschaft in Bahia, wo ich an nationalen Forschungen zur öffentlichen Kulturpolitik teilnahm.
Selbst von Brasilien aus habe ich die Verbindungen, die ich in Deutschland aufgebaut habe, aufrechterhalten. Besonders hervorzuheben sind die dauerhaften Verbindungen zu Prof. Martin Zierold (KMM Hamburg), der mich bei meiner Forschung vollkommen unterstützt hat. Darüber hinaus habe ich am Portal Arts Management Network (Kulturmanagement Network GmbH) und an einem von Prof. Raphaela Henze (Hochschule Heilbronn) herausgegebenen Buch über Internationales Kulturmanagement mitgewirkt, und war 2023 Gastdozentin im Masterstudiengang Kunst- und Kulturmanagement an der Leuphana Universität Lüneburg.
Ich hoffe, dass die Aussetzung des Programms rückgängig gemacht wird, so dass viele weitere Menschen die gleiche transformative Chance in ihrer Karriere und ihrem Leben erhalten können.
- Luisa Feiten Bonin | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2021/2022 | Maecenata Stiftung | Berlin
Das Bundeskanzler-Stipendium ermöglichte es mir, mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung im dritten Sektor in Brasilien in fundiertes Wissen über die besten Zuhörpraktiken für Stiftungen und Geldgeber umzuwandeln, mit dem Ziel, bessere Verbindungen in diesem Sektor zu fördern.
Als Gastwissenschaftlerin bei der Maecenata Stiftung in Berlin erhielt ich umfassende Unterstützung, innovativ zu denken und um ein Thema zu untersuchen, das in Europa und Deutschland noch im Entstehen begriffen ist, während es in den USA bereits sehr populär ist: Zuhörpraktiken seitens von Geldgebern.
Nach einer Reise in die USA, wo ich einen Kongress besuchte und an einem Kurs teilnahm, führte ich meine Forschung sowohl in Deutschland als auch in Brasilien durch. Diese Forschungserfahrung ermöglichte es mir, meine Arbeit zu veröffentlichen, mit Philea (Philanthropy Europe Association) zusammenzuarbeiten, um ihren ersten Bericht zu diesem Thema zu veröffentlichen, und mit GIFE (Grupo de Institutos, Fundações e Empresas) in Brasilien zu arbeiten.
Das zentrale Element dieser außergewöhnlichen Erfahrung war das Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung. Dieses Programm unterstützte nicht nur meine Forschung, sondern bereicherte auch mein Leben während meines einjährigen und viermonatigen Aufenthalts in Deutschland. Das Stipendium bot mir die einmalige Gelegenheit, mich als Führungskraft weiterzuentwickeln, mein berufliches Netzwerk zu erweitern und wichtige Erkenntnisse zu meinem Fachgebiet beizutragen.
Angesichts dieser unschätzbaren Erfahrungen und der Unterstützung, die ich erhalten habe, plädiere ich mit Nachdruck für die Fortsetzung des Bundeskanzler-Stipendiums. Es stellt eine einzigartige Plattform dar, die es Führungskräften mit unterschiedlichem Hintergrund ermöglicht, in ihren Fachgebieten Substantielles zu bewirken und die internationale Zusammenarbeit zu fördern, wobei Deutschland und die deutsche Kultur der Wertschätzung der Wissenschaft die gemeinsame Basis bilden. Dieses Stipendium ist mehr als ein Programm; es ist ein Katalysator für positive Veränderungen, und sein Fortbestand ist entscheidend für die Förderung künftiger Führungskräfte, die in der Lage sind, weltweit etwas zu bewirken und dabei stets mit Deutschland verbunden sind.
- Amrita Gandikota | Indien
BUKA-Stipendiatin 2021/2022 | German Startup Association/GINSEP | Berlin
Seit seiner Gründung schafft das Bundeskanzler-Stipendienprogramm einen einzigartigen Raum für junge Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen, um eine Brücke zwischen Brasilien, China, Indien, Russland, Südafrika und den USA und Deutschland zu schlagen.
Ich bin sehr dankbar für die Türen, die mir dieses Programm geöffnet hat, und für die tiefen Verbindungen, die ich mit Gleichgesinnten auf der ganzen Welt geknüpft habe!
Das Stipendium war für die Entwicklung meines Unternehmens und mein persönliches Wachstum als Unternehmerin äußerst hilfreich. In Deutschland zu sein und die internationale Zusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland voranzutreiben, ist von großer strategischer Bedeutung und das Stipendium hat dies erst möglich gemacht.
- Bhimashankar Shetkar | Indien
BUKA-Stipendiat 2021/2022 | (B)Energy GmbH | Neuhäusel
Mein Projekt befasste sich mit Praktiken des Managements von Viehdung in Deutschland und deren Anwendbarkeit in Indien. Das Stipendium hat mir geholfen, Kontakte in der deutschen Biogasindustrie zu knüpfen, die ich in meiner jetzigen Rolle als COO eines Unternehmens nutzen kann. Dies hat mir geholfen, Partnerschaften zwischen Unternehmen beider Länder für die Durchführung von Projekten aufzubauen.
- Wyatt Gordon | USA
BUKA-Stipendiat 2017/2018 | Abgeordnetenhaus von Berlin | Berlin
Als ich mich um das Bundeskanzler-Stipendium beworben habe, war ich schon sehr zynisch dem Regieren gegenüber. Nach vielen Jahren Arbeit auf der Bundestaats- und Stadtebene, hatte ich wenig Hoffnung, dass die Regierung die Leben der Bürger verbessern könnte. Als Bundeskanzler-Stipendiat durfte ich beim Berliner Senat arbeiten und habe ein Reformprojekt zum Thema Bürgergeld durchgeführt. Ich habe meine Begeisterung für das Regieren dank des Stipendienprogramms neu entdeckt. Seitdem ich in meine Heimat zurückgekehrt bin, arbeite ich im Abgeordnetenhaus von Virginia und beeinflusse unsere Klimapolitik, um die Welt zu retten.
- Caroline Menezes | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2015/2016 | ZKM | Zentrum für Kunst und Medien | Karlsruhe
Während meines Stipendiums führte ich ein transformatives einjähriges Projekt mit dem Titel „Virtual Bridge: Connecting Art and Technology between Brazil and Germany“ am ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) in Karlsruhe, Deutschland durch. Das ZKM wurde 1989 als Museum für zeitgenössische Kunst gegründet und hat sich zu einer zentralen Institution für die Produktion, Präsentation, Forschung und Bildung im Bereich Kunst und Medien entwickelt. Unter der Mentorschaft von Peter Weibel (1944 – 2023), dem geschätzten Direktor des ZKM, habe ich nicht nur Workshops geleitet, sondern auch ein lebendiges Kulturprogramm in Brasilien kuratiert und organisiert, das auf meinen Erfahrungen am ZKM aufbaute.
Diese Initiative gipfelte in der Gründung des Festivals „More Performance“ in Rio de Janeiro, das aufstrebende Talente aus Brasilien und Europa vorstellte, sowie in einer bahnbrechenden Ausstellung mit dem Titel „The Messenger“, die sich mit Peter Weibels glanzvoller Karriere befasste. Es ist bemerkenswert, dass diese Ausstellung die erste ihrer Art in Brasilien war, was mein Engagement für den kulturellen Austausch unterstreicht. Um diese Veranstaltungen zu ermöglichen, habe ich — unterstützt durch das Prestige des BUKA-Stipendiums — Mittel eingeworben und sogar ein zweisprachiges Buch mit aufschlussreichen Beiträgen der teilnehmenden Künstler*innen veröffentlicht. Diese Erfahrungen haben mich in meinem Engagement für die Förderung kultureller Verbindungen auf globaler Ebene bestärkt.
Inzwischen sind einige Jahre vergangen und ich profitiere immer noch von den Erfahrungen, die ich durch das Stipendium sammeln konnte. In diesen Jahren habe ich mich aktiv an verschiedenen Projekten beteiligt, die auf den Aufbau interkultureller und interdisziplinärer Verbindungen abzielen. Ich habe meine Karriere auf den Konvergenzpunkt von Kreativwirtschaft, Wissenschaft und Technologie ausgerichtet. Derzeit bin ich Co-Direktorin des Institute for Digital Transformation and Innovation an der Business & Law School in Berlin. In dieser Funktion fördere ich den Wissensaustausch zwischen Wissenschaft, Theorie und Wirtschaft.
- R Stein Wexler | USA
BUKA-Stipendiatin 2020/2021 | Zentrum für Kunst und Urbanistik | Berlin
Mein Stipendium war der Startschuss für meine Karriere als internationale öffentliche Künstlerin.
Als ich 2020 nach Berlin zog, konnte ich mich noch nicht als Künstlerin bezeichnen. Als ich ankam, begann ich, die Geschichte des Hauses der Statistik zu recherchieren und zu erforschen, wie sich kreative Praktiken mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lokaler Kontexte auseinandersetzen.
Wie sich herausstellte, steht das Haus der Statistik heute genau an der Stelle, an der sich das Jüdische Altenheim befand, nämlich in der Gerlachstraße (bis 1938 Lietzmannstraße) 18-21 –eine Straße, die nicht mehr existiert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus beschlagnahmt und als Sammellager für ältere Jüdinnen und Juden, die in Konzentrationslager transportiert wurden, genutzt. Zunächst wurden die mehr als 250 Bewohner*innen des Altenheims nach Theresienstadt deportiert. Im Laufe des Winters 1942-1943 wurden dann mehr als 2.000 ältere jüdische Menschen an diesem Ort festgehalten und anschließend in Konzentrations- und Vernichtungslager gebracht.
Ende der 1960er Jahre wurden die nicht durch alliierte Bombardements zerstörten Gebäude sowie das ehemalige Straßennetz abgerissen, um Platz für das Haus der Statistik und den Wohnkomplex Karl-Marx-Allee der DDR zu schaffen. Während das Altenheim 1955 Gegenstand eines Antrages auf Denkmalschutz war, ist es seit seiner Zerstörung aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden.
Die Entdeckung dieser Geschichte führte nicht nur zu zahlreichen Kunstinstallationen im öffentlichen Raum und zur Zusammenarbeit mit Nachbarschaftsgruppen, Bauunternehmen, Aktivist*innen und anderen Künstler*innen, sondern auch zu einer anschließenden Finanzierung durch Nachbarschaftsverbände und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Diese Partnerschaften werden bis zum heutigen Tag fortgesetzt und das Projekt wächst weiter. Kürzlich wurde auf der Ebene des Bezirks Mitte ein Beschluss gefasst, eine dauerhafte Gedenkstätte im Haus der Statistik zu unterstützen. Auf der Grundlage dieser Erfahrung habe ich seitdem Projekte in Krakau, Polen; Raleigh und Durham, North Carolina, USA; und Chisinau, Moldawien entwickelt.
Ohne das Bundeskanzler-Stipendium hätte ich nicht die Freiheit, die Unterstützung und das soziale Netzwerk gehabt, um das zu erreichen, was ich heute habe.
- Aditi Haruray | Indien
BUKA-Stipendiatin 2020/2021 | Juristische Fakultät, Universität Augsburg | Augsburg
Ich bin von Herzen dankbar für das Bundeskanzler-Stipendium, denn es hat mir und meinen Kolleginnen viele außergewöhnliche Möglichkeiten in unseren akademischen und beruflichen Laufbahnen eröffnet und Wissenschaftlerinnen wie mir und aus aller Welt eine einzigartige Plattform für die Zusammenarbeit bei Wissens- und Forschungsthemen geboten. Diese Zusammenarbeit hat nicht nur zur Stärkung der internationalen Beziehungen mit Deutschland beigetragen, sondern auch zur deutschen Wirtschaft. Das Bundeskanzler-Stipendium hat in Indien (und international) einen hohen Stellenwert und gilt als bedeutender Meilenstein in der Förderung der deutsch-indischen Beziehungen und wissenschaftlichen Austauschs. Ich bin bereit, die Alexander von Humboldt-Stiftung bei der Fortsetzung des Bundeskanzler-Stipendienprogramms im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen. Werden jedoch die Türen zu einer so bedeutenden und bewährten Methode zur Förderung des internationalen wissenschaftlichen Austauschs verschließt, gehen nur große Denker*innen und Führungskräfte der Zukunft verloren, die sicherlich einen Beitrag zur deutschen Wirtschaft leisten können.
- Alice de Moraes Amorim Vogas | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2020/2021 | Büro Lisa Badum, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestag | Berlin
Das Stipendium war für mich sehr wichtig, um meine berufliche Entwicklung als Klimapolitikexpertin auf globaler und nicht nur brasilianischer Ebene zu ermöglichen. Aufgrund der Beziehungen, die ich durch das Stipendium und während meines Aufenthalts in Deutschland aufgebaut habe, ist es mir gelungen, direkt nach dem Ende des Stipendiums eine internationale Stelle zu finden. Nach meiner Rückkehr nach Brasilien habe ich eine Einladung angenommen, zu der Organisation zurückzukehren, bei der ich vor dem Stipendienprogramm gearbeitet habe, und dort zur Partnerschaftsdirektorin befördert zu werden. Ich habe weiterhin ein gutes Verhältnis zu meiner Gastgeberin, und die Arbeit an meinem Forschungsthema entwickelt sich weiter, wenn auch nicht auf akademische Art und Weise. Auch mein Privatleben hat sich verändert: Meine Tochter spricht inzwischen fließend Deutsch und hat eine starke Bindung zur deutschen Kultur und zum deutschen Leben entwickelt. Ich werde für immer für diese Gelegenheit dankbar sein.
- Bruna Romano Pretzel | Brasilien
BUKA-Stipendiatin 2017/2018 | Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. | Berlin
Ich erhielt das Bundeskanzler-Stipendium an einem Wendepunkt in meiner Karriere, nachdem ich einige Jahre Forschungs- und Führungserfahrung im Bereich der juristischen Bildung in São Paulo, Brasilien, gesammelt hatte. Im Laufe dieser Jahre, als die Bedrohungen für die Demokratie in Brasilien und anderen Ländern zunahmen, wurden die Bedeutung der Menschenrechts- und politischen Bildung und die Dringlichkeit des Dialogs zwischen akademischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen für mich immer deutlicher. Motiviert durch einen früheren Aufenthalt in Deutschland als Jurastudentin, bei dem ich die vielfältige und demokratische Bildungslandschaft des Landes kennenlernte, entwarf ich ein Forschungsprojekt mit einem praktischen Ansatz, das darauf abzielte, verschiedene Initiativen der deutschen politischen Bildungslandschaft zu beobachten und an ihnen teilzunehmen, interessante Praktiken und Schlüsselthemen zu erfassen und den brasilianisch-deutschen Dialog in diesem Bereich zu intensivieren. Meine Forschung konzentrierte sich auf die Erwachsenenbildung und entsprach meiner Überzeugung von der Bedeutung lebenslanger politischer Bildung in einer Welt, in der soziale Ungleichheiten allgegenwärtig sind und ständig zunehmen.
Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB, Geschäftsstelle in Berlin) erklärte sich freundlicherweise bereit, meine Gastinstitution für dieses Forschungsprojekt zu sein und bot mir die beste Unterstützung und akademische Freiheit, die ich mir hätte wünschen können. Ich hatte das Beste aus beiden Welten: Ich forschte in der Nähe von Bildungspraktiker*innen und hatte gleichzeitig Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in meinem Forschungsbereich. Aus akademischer, politischer und persönlicher Sicht war dies eine lebensverändernde Erfahrung, die meinen Glauben an die Kraft des Dialogs gestärkt hat. Ich stand in ständigem Austausch mit Bildungsfachleuten in ganz Deutschland und an der AdB-Geschäftsstelle und lernte dabei verschiedene Ansätze der politischen Bildung in Deutschland kennen. Außerdem konnte ich dem AdB von meiner Forschung berichten und mit einer kritischen Perspektive, die auf meinen Erfahrungen in Brasilien beruhte, zum Verständnis der Vielfalt von Initiativen und Ansätzen der politischen Erwachsenenbildung in Deutschland beitragen. Mein Bericht wurde in der vom AdB herausgegebenen Zeitschrift Außerschulische Bildung (Heft 1/2019) veröffentlicht.
Inspiriert durch mein BUKA-Jahr habe ich mich dem lebendigen Netzwerk lateinamerikanischer Migrant*innen in Berlin, wo ich jetzt lebe, angeschlossen und arbeite zurzeit mit brasilianischen und anderen lateinamerikanischen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen an der Konzeption eines Projekts zur Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft. Auch inspiriert durch meine Begeisterung für die deutsche Sprache und Gesellschaft, werde ich in naher Zukunft einen Bachelor of Arts in Germanistik (Deutsch) und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität abschließen, der eine solide akademische Basis für meine zivilgesellschaftliche Arbeit bietet. Ich hoffe, dass das Bundeskanzler-Stipendium weiterhin zukünftige Führungskräfte dazu inspiriert, sich für globale Verständigung und Demokratie einzusetzen.
(Das Foto wurde am 21. Juni 2018 während eines Betriebsausflugs der AdB-Geschäftsstelle von Friedrun Erben aufgenommen.)